Correggio, Italien, im Jahr 1940: Um ihren Sohn zu retten, wurde Leonarda Cianciulli zur Frauenmörderin. Die Leichen verarbeitete sie zu Seife, die sie an Freunde und Bekannte verschenkte. Das brachte ihr den Namen „Die Seifenmacherin von Correggio“ ein. Auch jetzt, mehr als 80 Jahre später, sorgt der Fall für blankes Entsetzen.
Wie konnte es so weit kommen?
Leonarda Cianciulli kommt im April 1894 in Italien zur Welt. Doch ihre Mutter entgegnet ihr nur mit Hass und Ablehnung. Denn: Leonarda ist das Ergebnis einer Vergewaltigung. Als ihre Mutter Emilia die Schwangerschaft bemerkte, wurde sie gezwungen, ihren Peiniger zu heiraten – und Emilia macht ihre kleine Tochter für ihr Leid verantwortlich.
Leonarda leidet, zieht sich zurück. Sie führt ein einsames und unglückliches Leben. Bereits mit 13 Jahren versucht sie, sich das Leben zu nehmen. Erst als Leonarda sich verliebt und im Jahr 1917 einen Beamten heiratet, scheint ihr Leben endlich eine positive Wendung zu nehmen.
Doch für ihre Mutter ist Leonardas Ehemann keine gute Partie. Mutter Emilia verflucht die Ehe, Leonarda soll ein Leben in Leid führen. Für die abergläubische Leonarda gleicht das einem Todesurteil und sie zweifelt keine Sekunde daran, dass tatsächlich ein Fluch auf ihr läge. Auch der weitere Verlauf ihres Lebens wird sie vorerst nicht von dem Gedanken abringen.
17 Mal wird Leonarda schwanger: Sie bringt drei Kinder tot zur Welt, zehn weitere sterben im Säuglings – oder Kleinkindalter. Nur vier Kinder überleben – und werden Leonardas Ein und Alles.
Als Jahre später Leonardas Lieblings-Sohn an die Front berufen wird, um im Zweiten Weltkrieg zu kämpfen, will sie ihren ihn beschützen. Dafür schmiedet die abergläubische Italienerin einen grausamen Plan: Ein anderer Mensch muss sterben, damit Leonardas Sohn leben kann …
Die Geschichte der „Seifenmacherin von Correggio“ hören Sie jetzt in der neuen Folge von „Tatort Deutschland“.
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