Emotional sieht man Tim Mälzer (52) häufig, ehrfürchtig dagegen eher selten. Beim Schlemmer-Duell von „Kitchen Impossible“ (Vox) traf Herausforderer René Frank (38) den TV-Koch allerdings an einer ganz sensiblen Stelle.
Mälzer in Italien – wenn es nach dem Starkoch geht, klingt das allein schon nach einem entspannten Siegeszug im Kochduell. Bevor er überhaupt wusste, welches Gericht er nachkochen sollte, tönte Mälzer: „Italien ist ein Selbstläufer bei mir, weil ich das Land so liebe.“
Von wegen Selbstläufer … genau diese große Liebe wurde am Sonntagabend zum Problem für den Starkoch. Denn sein Kontrahent schickte ihn nach Maiori – in die Geburtsstadt von Mälzer-Lehrmeister Gennaro Contaldo (74). Eine superemotionale Reise für den großspurigen TV-Koch.
Denn als Mälzer die Kochschürze eigentlich schon an den Nagel hängen wollte, entflammte seine Leidenschaft zum Kochen durch die Zusammenarbeit mit Contaldo neu. Über seinen kulinarischen Ziehvater sagt er: „Er ist die wichtigste Person in meinem gastronomischen, als auch in meinem menschlichen Leben.“
Mälzer sichtlich ergriffen: „Ich will, dass Papi stolz ist. Wenn ich jetzt herkomme und zeigen möchte, wie schön diese Ecke ist und ich blamiere mich bis aufs Blut, dann kann das was mit mir machen.“
Mälzer geht die Delikatessen-Düse
So unsicher hat man den sonst so souveränen Showkoch selten gesehen! Aber nicht nur die Location, auch die Herausforderung hatte es in sich. Denn es drehte sich alles um die Aubergine.
Neben einer traditionellen Parmigiana – einem mit Parmesan überbackenen Auberginen-Auflauf – wurde das Dessert zur größten Hürde: frittierte Aubergine mit Schokolade. Klingt schräg, ist in der Region aber eine beliebte Nachspeise.
Obwohl Mälzer sich vor Ort sogar noch Zubereitungs-Tipps von einer Verkäuferin holte – so richtig nah kam er dem Original nicht. 5,9 Punkte gab’s von der Jury, knapp vorbei am eigenen Anspruch.
Denn vor der Auszählung hoffte Mälzer: „Für mein Selbstwertgefühl und wenn ich Genaro jemals wieder unter die Augen treten möchte, würde ich mir einen Schnitt über sechs Punkten wünschen.“
Immerhin: Insgesamt konnte Mälzer den Abend mit 11,7 zu 10,6 Punkten für sich entscheiden. Und seinem Lehrmeister darf er mit Sicherheit auch weiterhin unter Augen treten.
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