Der italienische Star-DJ Gigi D’Agostino (56) ist verwirrt und verärgert, weil sein Lied „L’amour toujours“ von einer Gruppe Gäste in einer Bar auf Sylt für rassistische Gesänge missbraucht wurde.
„Ich verstehe das nicht!“, sagt D’Agostino in einem neuen Gespräch.
Auch nach dem Nazi-Skandal auf Sylt fanden Partys statt, bei denen D’Agostinos Hit für fremdenfeindliche Parolen missbraucht wurde. Der Song kletterte danach – natürlich in der Original-Version – sogar auf Platz 1 der iTunes-Charts.
„Ich habe mir die Videos nie angeschaut. Was ich gehört habe, hat mich jedoch sehr beunruhigt und erschüttert“, so D’Agostino im NZZ-Interview. „Aber ich habe keine Macht, etwas dagegen zu tun. Wenn jemand Lust hat, etwas Hässliches zu meinem Lied zu singen, kann ich das nicht verhindern. (…) Das macht mich wütend. Ich fühle mich ohnmächtig.“
Dass sein Lied nun auf dem Oktoberfest verboten werden soll, versteht der DJ trotz all des Wirbels nicht.
D’Agostino: „Selbst wenn sie es verbieten, können die Leute ihr hässliches Zeug singen. Sie können es ohne mein Lied singen, sie können ein anderes aussuchen und wieder ein anderes. Die Musik ist etwas vom Schönsten, das wir haben. Wenn wir anfangen, zu verbieten, siegt das Schlechte über das Schöne. Statt über Verbote zu diskutieren, müssten die Behörden das wahre Problem angehen.“
In seinem Song gehe es um die „einigende Kraft der Liebe, um Zusammengehörigkeit“. „Non capisco“, erwidert der Italiener mehrfach in dem Interview. „Ich verstehe das nicht“. Im September tritt D’Agostino in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen auf. „Das Lied spiele ich überall, auch in Deutschland“, erwidert er, als er gefragt wird, ob „L’amour toujours“ weiterhin auf seiner Setlist steht.
D’Agostino: „Ich verstehe nicht, welches Problem das lösen soll, wenn man ein Lied zensiert, das die Liebe feiert.“
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