Traumurlaub an ihrem Albtraum-Ort.
Die Amerikanerin Amanda Knox (35) wurde 2009 gemeinsam mit ihrem damaligen Freund Raffaele Sollecito (38) in Italien schuldig gesprochen, ihre Studienkollegin Meredith Kercher (†21) zwei Jahre zuvor getötet zu haben. Sie sollte dafür 26 Jahre ins Gefängnis.
Der Fall durchlief mehrere Instanzen, Amanda Knox saß insgesamt vier Jahre hinter Gittern. Sie wurde als „Engel mit den Eisaugen“ berühmt. 2015 sprach der oberste italienische Gerichtshof die beiden Angeklagten frei. Die Richter bemängelten zahlreiche Verfahrensfehler.
Und jetzt DAS: 15 Jahre nach dem Mordfall ist der „Engel mit den Eisaugen“ wieder zurück in Italien – Arm in Arm mit ihrem damaligen Liebhaber Raffaele!
Mit dem Mann, der sie im Zuge des Mordfalls vor Gericht sogar noch schwer belastete. Mit dem danach Funkstille herrschte. Jetzt scheinen sie sich wieder SEHR gut zu verstehen.
Das ehemalige Paar strahlt bei dem Treffen in die Kamera, wirkt sichtlich vertraut und erkundete die malerische Stadt Gubbio. Dorthin wollte das Paar eigentlich schon 2007. Das Foto sieht aus wie ein liebevoller Urlaubsschnappschuss. Nicht wie zwei Ex-Geliebte, die in einem brutalen Mordfall angeklagt waren.
„Wir hatten geplant, an dem Tag, an dem Merediths Leiche gefunden wurde, dorthin zu fahren. Wir hatten diese Reise geplant, weil wir offensichtlich nicht wussten, was mit ihr passiert war und wir an diesem Tag freihatten“, erinnert sich der heutige Computer-Ingenieur im Interview mit dem „Mirror“.
„Das war der Plan, bevor man den Mord an Meredith entdeckt hatte.“
Als Amanda mit ihrer Familie jetzt zurück nach Italien gekommen ist, hatte sie die spontane Idee, den Trip nachzuholen. „Amanda sagte: ,Warum fahren wir nicht zurück nach Gubbio?‘ Sie sagte, wir könnten nach all der Zeit mit ihrer Familie dorthin fahren und ein paar Dinge unternehmen“, so Raffaele.
Ob die beiden die Vergangenheit haben ruhen lassen können bei ihrem Treffen? „Es ist sehr bitter, über diese Dinge zu sprechen, und es war bittersüß, dorthin zurückzukehren, da wir unter ganz anderen Umständen dorthin fahren wollten, aber es war einfach schön für uns, über etwas anderes reden zu können“, sagt der gebürtige Italiener.
Noch heute leide er angeblich unter dem Prozess. „In den letzten 15 Jahren wollten die Spekulationen über unsere Unschuld nicht aufhören und es ist sehr schrecklich, dass wir uns immer noch verteidigen müssen.“
Umso schöner sei daher das Wiedertreffen gewesen, auch wenn diese Zeilen vermutlich Kerchers Familie schockieren könnten.
Sollecito weiter über Amanda Knox: „Wir waren bei einigen Freunden von Amanda aus den USA, haben gemeinsam zu Abend gegessen und die Stadt besichtigt. Wir haben über unser Leben und unsere Familien gesprochen. Ich habe viel mit Amandas Mutter gesprochen und mit ihrer Tochter Eureka gespielt, die so süß ist.“
Amanda verbrachte laut Raffaele Zeit in Mailand und auch in Perugia, dem Ort, der vor 15 Jahren zum Ort des Schreckens geworden war. Die 21-jährige Studentin Meredith aus Leeds wurde dort damals mit durchschnittener Kehle, 47 Messerstichen und Anzeichen eines sexuellen Übergriffs in ihrem Schlafzimmer gefunden.
Sie und Amanda waren nicht nur gut befreundet, sie wohnten auch zusammen.
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