Wird Buddy nach seinem Tod noch einmal Vaddi?
Diese Nachricht schlägt ein wie einer seiner berühmten Dampfhammer. Vor genau sechs Jahren starb der größte Haudegen der Film-Geschichte: Bud Spencer (†86, „Die rechte und die linke Hand des Teufels“) schlief im Beisein seiner Familie friedlich ein und nahm wohl noch ein großes Geheimnis mit ins Grab.
Denn jetzt hat Carlotta Rossi (46), eine italienische TV-Produzentin, Klage in Rom eingereicht. Es geht um die Anerkennung der Vaterschaft. Gegenüber BILD bestätigt die Wahl-Londonerin: „Bud Spencer war mein Papa. Das werden nun die Gerichte klären.“
Nach Aussagen ihres Ehemannes gibt es zahlreiche Belege, u.a. Zahlungen von Spencer (bürgerlich Carlo Pedersoli). Das Verhältnis zur geheimen Tochter sei auch über viele Jahre nicht schlecht gewesen. Die Papiere wurden letzte Woche über zwei Anwälte am römischen Gericht eingereicht.
Für Carlotta kam es nach eigenen Angaben nie infrage, die Geschichte an die Öffentlichkeit zu tragen, solange ihre Mutter Giovanna noch lebte. Die Mama starb im November 2015. Carlotta schrieb ihre Geschichte nun für ein Buch auf – und das wirbelt die italienischen Medien durcheinander.
Überweisungen sollen Vaterschaft belegen
Mit drei Jahren beginnen Carlottas Erinnerungen an den Vater. In der „Corriere della Sera“ (größte Zeitung Italiens) erzählt die vermeintliche Tochter: „Er war bei uns zu Hause mit einem Koffer angekommen, der mir gigantisch vorkam, aber eigentlich ganz normal war. Er war voll mit Spielzeug. Ich habe das Bild eines lächelnden Riesen vor Augen, eine Art Weihnachtsmann außerhalb der Saison mit blauer Jacke und weißem Koffer“.
Aus den USA gab es einmal Rollschuhe mit Lichtern an den Rädern. Die hatte Spencer von einem Dreh aus Florida mitgebracht.
Offiziell hat der große Schauspieler und ehemalige Olympia-Schwimmer drei Kinder. Diamante (50), Giuseppe (61) und Christine (60). Zu BILD sagte er einmal beim Pasta-Essen: „Mit jedem Tag, den wir älter werden, steigt die Verantwortung unendlich höher, für die da zu sein, die kleiner als wir selbst sind.“
Spencer war ein liebevoller Familienmensch. Und auch, wenn das öffentliche Bild keinen Platz für die bis dato unbekannte Tochter hatte, so stellte sich der gebürtige Neapolitaner doch all die Jahre seiner Verantwortung, was das Finanzielles betraf.
So wollen die Anwälte von Carlotta vor Gericht mit Überweisungen (1000 Euro pro Monat für die Mutter), die bis 2015 angedauert haben sollen, belegen, dass Bud sich um seine Tochter kümmerte. „Er hat auch mein Studium und USA-Aufenthalte finanziert.“
Erst mit 13 Jahren habe sie erfahren, dass Spencer, der wegen seiner Dreharbeiten weltweit viel unterwegs war, eine andere Familie hatte. Mit seiner Frau Maria (87) war er bis zu seinem Tod 56 Jahre lang verheiratet.
Als der große Bud Spencer 2016 starb, sei sie nicht zur Beerdigung eingeladen worden, erzählt die Frau, die sich jetzt mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit wendet. Sie ging damals trotzdem zur Kirche der Künstler in Rom: Als der Sarg an ihr vorbeigetragen wurde, mit Musik und lautem Applaus, „war ich nur Zuschauer“, erinnert sich Carlotta.
Ein DNA-Test im Abgleich mit ihren möglichen Geschwistern soll die offene Frage endgültig klären, ob Spencer sechs Jahre nach seinem Tod noch einmal offiziell „Vater wird“. Gegen die Familie der Pedersolis hegt sie keinen Groll: „Ich denke, sie sind nette Leute, ich hätte nichts dagegen, eine Beziehung zu ihnen aufzubauen.“
Gegenüber BILD äußerten sich die Spencer-Verwandten bislang nicht.
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