Sie sind die Helden von Italiens Stränden. In ihren orangefarbenen Westen liegen die Rettungshunde Evita, Argo, Igor und ihre circa 400 flauschigen Kollegen im Sommer jeden Tag am Gardasee, am Meer von Sizilien und anderen italienischen Gewässern. Jederzeit bereit, ein Leben zu retten. Im vergangenen Jahr waren es 33!
Sie sind furchtlos, wachsam, topfit und bescheiden: Sobald ein Schwimmer in Not ist, riskieren die Vierbeiner ihr eigenes Leben und verlangen als Belohnung lediglich ein Leckerchen und ein paar Streicheleinheiten.
Nicht jeder Hund kann Rettungsschwimmer werden
„Seit 35 Jahren bilden wir in Italien Hunde für die Wasserrettung aus“, sagt Roberto Gasbarri vom südlichen Zentrum der italienischen Schule für Rettungshunde gegenüber der italienischen Zeitung „Benessere“.
Neben ihrem Job, Ertrinkende zu retten, übernehmen die Hunde laut ihm zusammen mit ihren Besitzern (Freiwillige des Katastrophenschutzes) weitere wichtige Aufgaben bei der Unfallprävention. Sie helfen sogar Kindern, die sich am Strand verirren.
Doch nicht jeder hat das Zeug zum Rettungshund. Nur die Fellnasen, die folgende Voraussetzungen erfüllen, dürfen die Ausbildung beginnen:
► Der Hund muss mindestens 30 Kilogramm wiegen und darf höchstens zwei Jahre alt sein.
► Er muss eine gute Ausdauer haben.
► Er muss ausgezeichnet schwimmen können.
► Der Hund muss gelehrig und gehorsam sein.
Sie retten bis zu vier Personen gleichzeitig
Für die Hunde sei die Arbeit wie ein Spiel. „Neufundländer, Labrador Retriever, Flat-Coated Retriever, Golden Retriever, das sind alles Hunde, die das Wasser lieben und sehr gut schwimmen können“, erklärt Gasbarri.
Ihre Körperkraft ermögliche es ihnen, bis zu drei oder vier Personen auf einmal zu retten. Dafür tragen sie ein Geschirr mit mehreren Griffen. „Das wäre für einen menschlichen Rettungsschwimmer unmöglich, selbst für den am besten ausgebildeten“, erklärt Gasbarri. Sogar Bei- und Schlauchboote können sie ans Ufer schleppen.
Ob starke Strömungen, Wind oder hohe Wellen: „Mit ihrem Durchhaltevermögen und ihren Schwimmfähigkeiten schaffen sie es, unter besonders schwierigen Bedingungen zu arbeiten“, betont Gasbarri.
Zurück am Strand dürfen die kleinen Helden dann mit Kindern spielen und bekommen ihre Streicheleinheiten. Man sollte aber nicht beleidigt sein, wenn sie mal nicht auf Rufe reagieren: Sie sind schließlich im Dienst.
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